Auf den Pfaden der Entschleunigung: Lektionen aus Japan, die auch uns guttun

Japanischer Garten Hamburg

In einer Welt, die sich ständig beschleunigt, suchen viele nach Wegen, das Leben zu verlangsamen und den Moment voll auszukosten. Das MARKK Museum in Hamburg bietet eine solche Gelegenheit mit seiner entspannenden Tee-Zeremonie – ein sinnliches Erlebnis, das einen tiefen Einblick in die japanische Kultur gewährt. Durch solche Rituale wird die Ruhe zelebriert und die Bedeutung des gegenwärtigen Augenblicks betont. Aber was können wir von den Japanern lernen, um unser eigenes Leben zu entschleunigen? Antworten liefert dieser Artikel.

Ikigai: Die Suche nach dem Sinn

Ikigai, oft als der „Grund des Seins“ übersetzt, ermutigt jeden von uns, seinen Lebenszweck zu entdecken und ihm zu folgen.

Es geht darum, eine Leidenschaft oder Berufung zu finden, die uns erfüllt und uns jeden Tag antreibt.

Wer etwas mit Leidenschaft tut, macht es besser und wird es nie als Last empfinden. Eventprofis wie von Magiq Moments leben ihre Berufung längst in ihrem Beruf aus. Sie kreieren Momente, die für andere unvergesslich werden. Auch hier zeigt sich Ikigai, denn es geht darum, den eigenen Talente wahrhaftig und sinnbringend einzusetzen. So beraten die Profis engagiert rund um Location, Unterhaltung und Co., um den Gästen selbst ein wenig von dem Ikigai-Gedanken abzugeben.

Kaizen: Die Kunst der kleinen Schritte

Das Wort „Kaizen“ stammt aus dem Japanischen und setzt sich aus den Zeichen „Kai“ (Veränderung) und „Zen“ (zum Besseren) zusammen. In seiner Gesamtheit bedeutet Kaizen „kontinuierliche Verbesserung“. Doch hinter dieser schlichten Übersetzung verbirgt sich eine tiefgreifende Philosophie, die sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Kontext von unschätzbarem Wert ist.

Im Mittelpunkt von Kaizen steht die Überzeugung, dass alles, egal wie gut es bereits ist, immer weiter verbessert werden kann. Statt radikale Veränderungen oder Überholungen zu suchen, betont Kaizen die Wichtigkeit kleiner, stetiger Anpassungen. Es geht darum, das Vorhandene zu reflektieren, Möglichkeiten zur Optimierung zu erkennen und diese schrittweise umzusetzen.

Ein zentrales Merkmal von Kaizen ist die Anerkennung des menschlichen Bedürfnisses nach Stabilität und Vorhersehbarkeit. Große Veränderungen können oft überwältigend und abschreckend sein, was dazu führt, dass viele Menschen ihre Ziele aufgeben, bevor sie überhaupt begonnen haben. Kleine Schritte hingegen sind weniger einschüchternd und leichter in den Alltag zu integrieren.

Kirschblüte

Oubaitori: Blühen in eigener Zeit

In den traditionellen Gärten Japans, die für ihre stille Schönheit und ihr harmonisches Gleichgewicht bekannt sind, blühen im Frühjahr vier besondere Bäume: Kirschblüte, Pfirsich, Pflaume und Aprikose.

Jeder dieser Bäume hat seine eigene, unverwechselbare Blütezeit, seine eigene Art zu strahlen und sein eigenes Aroma, das er in die Luft entlässt. Sie folgen nicht dem gleichen Rhythmus, und dennoch trägt jeder von ihnen auf seine Weise zur Schönheit des Ganzen bei.

„Oubaitori“ ist mehr als nur eine Beobachtung der Natur; es ist eine Lebensphilosophie. Es erinnert uns daran, dass, so wie diese Bäume, jeder Mensch seinen eigenen Lebensrhythmus hat, seine eigene Zeit zum Blühen und seine eigenen Gaben, die er der Welt bietet. In einer Gesellschaft, die oft von Vergleichen und Wettbewerb geprägt ist, dient „oubaitori“ als sanfte Erinnerung daran, dass wahre Schönheit und Erfolg nicht darin liegen, sich mit anderen zu messen. Hierbei geht es darum, sich selbst wertzuschätzen und Geduld mit uns zu haben.

Fotos: Irina Schmidt, foto-select @stock.adobe.com

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